Eiserne Kreuze, Orden, Auszeichnungen, Medaillen

 

1.) Eiserne Kreuze für Sächs. Sanitätsoffiziere

2.) Orden, Ehrenzeichen, Medaillen

3.) Besitzzeugnisse und Ausweise

 

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Das preußische Eiserne Kreuz für Sächsische Sanitätsoffiziere 1914-1918

 

Bildrechte: #1

 

Das Eiserne Kreuz, am 10.März 1813 vom preußischen König Friedrich-Wilhelm III als Ehrenzeichen mit drei Klassen gestiftet, wurde ohne Unterschied von Stand und Dienstgrad allen Soldaten verliehen. Der Entwurf von 1813 stammte von Karl Friedrich Schinkel. 1870 wurde das Eiserne Kreuz neu gestiftet, jeweils wieder in drei Klassen.

Am 5.8.1914 erneuerte Wilhelm II. bereits die Stiftung des Eisernen Kreuzes 1870, welches damals von seinem Vater Wilhelm I. ausgesprochen wurde.

Die Statuten blieben weitesgehend unverändert; lediglich die Jahreszahl wurde in 1914 umgeändert.

 

Nachdem 1914 nahezu 13 Mio. Heeresangehörige unter Waffen standen und seit dem Sieg über Frankreich auch in dem neu hinzugewonnenen Reichsland Elsaß - Lothringen die Mauern geschliffen wurden, was wohl insbesondere auch aus taktischen Gründen und der Nähe zum Erbfeind Frankreich resultierte, war man sich in Berlin durchaus zügig bewußt, daß man entgegen der 1813 und 1870 geübten Praxis, das Eiserne Kreuz quasi aus der Hand des Kaisers zu verleihen und die Verleihungsurkunden eigenhändig zu unterzeichnen, nicht mehr aufrechterhalten konnte.

 

Wilhelm II. wies daher bereits am 2.9.1914 den Chef des Militärkabinetts Frhr. von Lyncker an, daß die kommandierenden Generäle das Recht hätten, in ihren Zuständigkeitsbereichen Verleihungen des EK für Tapferkeitstaten im Namen des Kaisers auszusprechen. Der Vorbehalt von Kaiser Wilhelm II., die erste Klasse entsprechend selbst auszuzeichnen wurde, wie auch der Vorbehalt der Verleihung für Angehörige der Kriegsmarine letztendlich im Verlauf des Krieges umgestoßen.

 

Das Eiserne Kreuz 1914 wurde bis Kriegsende stets aus einem Eisenkern und einem silbernen Rahmen/Platte hergestellt.

 

Die Verleihungszahlen des Eisernen Kreuzes im Vergleich:

  1870 / 1871 1914 / 1918
EK II. 43.200 5.196.000
EK I.  1.300 218.000

Die sächsischen Sanitätsformationen standen gerade mal einen Monat im Felde, als Anfang September 1914 die ersten Eisernen Kreuze II. Klasse an Sächsische Sanitätsoffiziere verliehen wurden.

So erreichte das Königliche Oberkommando der 3. Armee im Westen ein Schreiben vom 2.9.14 der Generalordenskommission im preußischem Kriegsministerium mit dem Ersuchen um Empfangsbestätigung von 410 EK II. Klasse.

In den darauf folgenden Tagen und Wochen wurden immmer mehr Ehrenzeichen an die militärischen Einheiten und Sanitätsformationen übersandt.

 

Am 11.9.14 wurden auf Allerhöchsten Befehl 640 Eiserne Kreuze II. Klasse an die beiden Königl. Sächsischen -XII. und XIX.-Armee-Korps und das XII. Königl. Sächs. Reservekorps übersandt. Einen Monat später, am 18.10.1914, schrieb der Chef des Militärkabinetts Frhr. v. Lyncker an das Königliche Oberkommando der 3. Armee: „ Dem Königlichem Oberkommando beehre ich mich auf Allerhöchsten Befehl beifolgend 1600 Eiserne Kreuze II. Klasse zu übersenden.“

 

Auch eine große Anzahl verdienstvoller Sächsischer Sanitätsoffiziere wie z. B. Chefärzte von Feldlazaretten und Sanitätskompagnien, Truppenärzte sächsischer Regimenter sowie Korps-und Divisionärzte erhielten das Eiserne Kreuz II. Klasse in den ersten Wochen und Monaten des Jahres 1914.

Einige Nachweisungen der verliehenen Eisernen Kreuze II sind im Anschluß dokumentiert.

 

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Verleihungen von Sächs. Kriegsorden und -ehrenzeichen im 1.Weltkrieg 1914-1918

 

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gab es im Königreich Sachsen verschiedene Orden und Ehrenzeichen, die während des Krieges für Tapferkeit, militärische Verdienste und für verdienstvolle Leistungen auf dem Gebiet freiwilliger Krankenpflege verliehen wurden.
Es waren dies:

Militär-St.Heinrich-Orden – ein militärischer Orden für Offiziere aller Dienstgrade, ihm war eine
goldene und eine silberne Madaille angeschlossen. Der Orden ist der älteste Kriegsorden Deutschlands und die höchste sächsische Tapferkeitsauszeichnung.
Neben diesem Orden durften keine anderen Auszeichnungen getragen werden.
Die Ritterkreuze wurden im Ersten Weltkrieg ca. 2729 (*1) mal verliehen; von diesen Beliehenen wurden ernannt:
14 zu Kommandeuren 1. Klasse und 153 zu Kommandeuren 2. Klasse.
12 Ritter erhielten das Großkreuz.

 

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Von den insgesamt 2729 Offizieren, welche im 1. WK mit dem Ritterkreuz des ältesten deutschen Tapferkeitsordens beliehen wurden, waren nur 34 Sächsische Sanitätsoffiziere Beliehene.

 

Verdienst-Orden – gestiftet am 7.Juni 1815 als „Königlich Sächsischer Zivilverdienstorden“ und 1849 in Verdienstorden umbenannt.
Der Orden konnte ab dem 29. Oktober 1866, nachdem die Schwerter für Auszeichnungen im Krieg per Königlichen Erlaß geschaffen waren, auch für militärische Verdienste verliehen werden.
Dem Orden angeschlossen war ein Verdienstkreuz, gestiftet am 31. Januar 1876, welches für im Felde erworbene Verdienste und als militärische Auszeichnung mit Schwertern verliehen wurde.
Nach E. Roth (*2) wurden 400 Ritterkreuze 1. Klasse mit Schwertern und 373 Verdienstkreuze mit Schwertern im Zeitraum 1914-1918 verliehen.

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Albrechts-Orden – auch bei diesem Orden erfolgte am 29.10.1866 die Stiftung der Schwerter für militärische Verdienste; ihm war das Albrechtkreuz angeschlossen, welches am 31.1.1876 gestiftet worden war.

Es wurde ebenfalls für im Felde erworbene Verdienste und als militärische Auszeichnung mit Schwertern verliehen.
Das Ritterkreuz Erster Klasse mit Schwertern wurde im Krieg 1914-1918 etwa 3.905 mal verliehen.
Das genannte Albrechtskreuz mit Schwertern 1.398 mal.

Bildrechte: #2

 

Ehrenkreuz – (allgemeines Ehrenzeichen) Am 18.Oktober 1907 wurde durch Erlass des sächsischen Königs, Friedrich August III. bestimmt, daß das Allgemeine Ehrenzeichen die Bezeichnung Ehrenkreuz erhält.

Das Ehrenkreuz sowie das Ehrenkreuz mit Krone konnten für Verdienste im Kriege jeweils mit Schwertern verliehen werden.
Ungefähr 2000 Verleihungen inklusive Nachverleihungen erfolgten im 1. Weltkrieg.

 

Bildrechte: #2

 

Friedrich August Medaille – durch König Friedrich August III. von Sachsen am 23. April 1905 mit der Festlegung gestiftet, dass bei Verleihungen im Kriege die Medaille mit einem besonderem Band, dem Kriegsbande, verliehen wird.
(gelbes Band mit einem hellblauen Seitenstreifen auf der linken Brustseite getragen)

 

 F.A.M. in Silber  F.A.M. in Bronze

Von der Königlich Sächsischen Münze in Muldenhütten wurden von 1908 bis 1918 insgesamt ca. 90 400 Medaillen in Silber (12,5 g), 240.750 Medaillen in Kupfer bzw. heller Bronze (10,9 g) und 11.500 Eisenmedaillen (bronziert) geprägt.

Erinnerungskreuz für freiwillige Krankenpflege – am 11.Oktober 1915 umbenannt in „Ehrenkreuz für freiwillige Krankenpflege“ und in Anerkennung der verdienstvollen Leistungen auf diesem Gebiet verliehen an Männer, Frauen und Jungfrauen.
Am 31.3.1916 erfolgte eine erneute Umbennung in „Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege“.

 

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Kriegsverdienstkreuz – gestiftet am 30. Oktober 1915 zur Anerkennung besonderer vaterländischer Betätigung während des ersten Weltkrieges.
Das K. V. K. wurde unabhängig vom Dienstgrad verliehen.
Es war die einzige Auszeichnung seiner Art.
Bis August 1918 sind mindestens 8600 Verleihungen bekannt.

 

Bildrechte: #2

 

Namenlisten:

Nachfolgend sind einige Orden und Ehrenzeichen noch einmal aufgelistet.

Durch Anklicken des jeweiligen Buttons kann man PDF-Dateien öffnen oder auf dem eigenen Computer speichern.

Die Dateien enthalten jeweils Namenlisten von Personen, die mit den entsprechenden Orden/ Ehrenzeichen beliehen worden sind.
Hinweis:

Die in den Listen aufgeführten Verleihungen sind nicht vollständig und abschließend.

 

Quellenangaben und Urheberrecht
(*1) Frank Bartel, Sachsen Spezialkatalog Bd. 1, 2011.
(*2) Erhard Roth, Verfasser verschiedener wissenschaftlicher Arbeiten zur Ordenskunde, Leipzig,
Quelle: Erhard Roth, Statistische Ausarbeitungen zur Phaleristik in Deutschland, Bd. XI, XIII Offenbach/M. 1998.

Bildrechte #1: Ralf Dunger
© alleinige Urheberrechte Text: by R. Dunger

Bilderechte #2: Privatsammlung eines Unterstützers, der nicht genannt werden möchte.

 


Besitzzeugnisse und Ausweise

 

Nachdem der Sächsische König Friedrich August III. am 23.4.1905 in Anerkennung "verdienstvoller Leistungen bei Mannschaften vom Feldwebel abwärts und diesen im Range gleichgestellten Zivilpersonen im Krige und Frieden" eine "Friedrich-August-Medaille" gestiftet hatte und die ersten Beliehenen ihre Medaillen erhielten, wurde ihnen gleichzeitig ein vom König gezeichnetes Dekret und ein Exemplar der Stiftungsurkunde ausgestellt. Diese Verfahrensweise wurde aber ab Oktober 1914 nicht mehr beibehalten und die Beliehenen erhielten nun eine mit einem Faksimile-Stempel versehene Urkunde.

Mit dem dritten Nachtrag zur Urkunde über die Stiftung der "FAM" vom 15.9.1915 wurde diese seit zehn Jahren praktizierte Verfahrensweise dahingehend abgeändert, dass dem Beliehenen an Stelle des beschriebenen Dekretes ein Besitzzeugnis ausgestellt wurde. Diese Besitz-Zeugnisse (oder auch Besitzzeugnisse geschrieben) hatten nicht immer den gleichen Vordruck, waren mal sehr schlicht gehalten, mal aber auch mit Jugendstilmotiven ausgeschmückt.

Zusätzlich zum Besitzzeugnis wurde 1915 dem Beliehenen noch ein Ausweis ausgehändigt, damit sich dieser als rechtmäßiger Besitzer der "FAM" ausweisen konnte und um möglichen Betrügereien entgegen zu wirken. Auch bei den Ausweisen gab es keine einheitliche Form. So wurden einerseits maschinenbeschriebene Vordrucke benutzt und andererseits auch handgeschriebene Ausweise ausgestellt.

 

Nachverleihungen mit Besitznachweisen gab es bis 1920, vereinzelt auch noch 1921.Ob dem Beliehenen das Besitzzeugnis zeitgleich mit der Medaille oder später überreicht wurde, ist nicht belegbar.

 

Für nachfolgend aufgeführte Personen wurden uns von einem Unterstützer entsprechende Dokumente zur Verfügung gestellt.

Diese liegen als JPG-Dateien vor und können auch herunter geladen und gespeichert werden.

Bitte klicken Sie bei Interesse auf den Button "Zu den Besitzzeugnissen".

 

 

Bilz, Ewald Max (Zeugnis) Lenz, Georg (Zeugnis)
Fauer, Hermann Hugo Adolf (Zeugnis)

Mroczkowsky, Hans (Zeugnis)

Gleisberg, Paul (Zeugnis) Murr, Johann (Zeugnis und Ausweis)
Hammitzsch, Bruno (Zeugnis) Wendel, Richard Franz (Zeugnis)
Koch, Josef (Zeugnis) Zimmer, Theodor (Zeugnis)